Können tote Zähne als "Herd" die Gesundheit beeinflussen?

die Risiken der so genannten Leichengifte

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Immer wieder wird vor so genannten "Leichengiften" gewarnt, die durch tote Zähne in den Körper gelangen können. Tatsächlich sind manche Stoffe, die beim Abbau von Eiweiß entstehen, giftig. Es gibt auch Fälle, in denen chronische Krankheiten gebessert wurden oder verschwanden, nachdem tote Zähne entfernt worden waren.

 

Stoffe die in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden müssen sind Mercaptane und Thioäther, Skatol, Putreszin und andere. Die bei Wurzelbehandlungen fast immer zurückbleibenden Gewebereste und deren Abbau durch Bakterien, die auch bei der gründlichsten Wurzelbehandlung nicht alle entfernt werden, können für die Entstehung  von solchen problematischen Stoffen verantwortlich sein. Giftig sind diese Stoffe alle, aber die in einem Wurzelkanal entstehenden Mengen sind zu klein, um toxische Auswirkungen auf den ganzen Körper erklären zu können, die mit toten Zähnen in Zusammenhang gebracht werden.

 

Von Immunreaktionen ist dagegen bekannt, dass Reaktionen auch auf kleinste Mengen massiv sein können. Bekannt ist auch, dass die genannten Eiweißabbauprodukte pathologische Immunreaktionen auslösen können. Solche Immunreaktionen können durch andere im Körper ablaufende Entzündungen verstärkt werden. DIes würde erklären, dass Patienten mit chronischen Erkrankungen eher als Gesunde durch unbehandelte tote Zähne beeinträchtigt werden können, wie es manche Mediziner und Heilpraktiker aus ihrer Erfahrung heraus annehmen.

Auch in der sogenannten Schulmedizin ist bekannt, dass der Erfolg von Wurzelbehandlungen mit der Abwehrlage des Organismus zusammenhängt. Deshalb muss bei schwer kranken Patienten abgewogen werden, ob ein Zahn unbedingt erhalten werden sollte. Grundsätzlich ist es aber immer besser, einen Zahn zu erhalten.


Deshalb muss es das Ziel sein, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Wurzelkanalsystem so gut wie möglich von Geweberesten zu säubern und zu desinfizieren.Dann befürworten auch ganzheitliche und umweltmedizinisch erfahrene Zahnärzte sowie die meisten naturheilkundlich tätigen Ärzte und Heilpraktiker eine Wurzelbehandlung.

Test auf Thioether und Mercaptane

Man kann immunreaktionen heute im Blut nachweisen. Dazu werden frisch isolierten Blutzellen Teststoffe zugegeben und anschließend wird die Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen bestimmt. Wenn anfänglich  nachgewiesene Entzündungsstoffe nach einer Wurzelkanalbehandlung zurückgehen, kann  indirekt durch den immunologischen Test der Erfolg einer Wurzelbehandlung dokumentiert werden. Die Relevanz dieses Tests wird gerade untersucht. Soweit Ergebnisse bereits vorliegen*, kann der Test ein guter Marker für eine erfolgreiche Behandlung sein.

 

Der Test wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt (80-100 Euro). Privatversicherte können je nach Indikation evtl. mit einer Erstattung rechnen.

 

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  • Jacobi-Gresser et al. Methyl mercaptan and hydrogen sulfide products stimulate proinflammatory cytokines in patients with necrotic pulp tissue and endodontically treated teeth. Journal of biological regulators and homeostatic agents. Submitted Sept. 2014
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